Die Klasse 4b beschäftigte sich in den letzten Tagen nicht nur mit dem aktuellen Schulgeschehen, sondern lernte viel über die Schule von vor knapp 100 Jahren.
Die Lehrerinnen Frau Witte und Frau Buhl hatten als Zeitzeugin Frau Bunjes zu einem gemeinsamen Vormittag eingeladen. Erwartungsgemäß hatten die Kinder viele Fragen an die älteren Dame, die früher als Lehrerin tätig gewesen ist.
In einem gemeinsamen Erzählkreis bekamen alle Kinder die Chance ihre Fragen zu stellen, die Antworten von Frau Bunjes wurden von Lisa Heller und Paula Eutenmüller notiert und zu folgendem Interview zusammengefügt:
Kind der Klasse 4b: Wieso hatten Mädchen keinen Sport?
Frau Bunjes: Kann ich nicht beantworten.
Kind der Klasse 4b: Gab es etwas tolles an ihrer Schule ?
Frau Bunjes: Die Theateraufführung.
Kind der Klasse 4b: Wurden Schläge verteilt?
Frau Bunjes: Ja, aber der Lehrer hatte eine Jungsklasse.
Kind der Klasse 4b: Wie viele Kinder wart ihr in der Klasse?
Frau Bunjes: In der Grundschule 20-30 . Nachher 50
Kind der Klasse 4b: Wie lange hatten sie Schule?
Frau Bunjes: Die Schule war von 8 Uhr bis 12 Uhr.
Kind der Klasse 4b: Gab es bei ihnen Noten?
Frau Bunjes: Ja es gab Noten.
Kind der Klasse 4b: Gab es schon Fernseher?
Frau Bunjes: Nein ,den ersten Fernseher gab es 1960 in einer Kneipe.
Kind der Klasse 4b: Mussten sie Uniformen tragen?
Frau Bunjes: Nein ,wir mussten Kleider und Mützen tragen.
Kind der Klasse 4b: Wahren sie auf Klassenfahrt?
Frau Bunjes: Ja, kurz vor dem Abi nach Rothenburg ob der Tauber.
Kind der Klasse 4b: Was haben Sie in der Pause gespielt?
Frau Bunjes: Völkerball.
Kind der Klasse 4b: Gab es Eselsmasken?
Frau Bunjes: Nein, gab es nicht.
Kind der Klasse 4b: Was war ihr Lieblingsfach?
Frau Bunjes: Eigentlich jedes.
Kind der Klasse 4b: Welches Fach mochten Sie nicht?
Frau Bunjes: Ich mochte Musik nicht.
Kind der Klasse 4b: War die Schule groß?
Frau Bunjes: Ja, sie war groß. Ich war in Kaiserslautern in der Kottenschule. Damals gab es zwei Eingänge. Ein Eingang war für die Mädchen, ein Eingang war für die Jungs.
Kind der Klasse 4b: Was für Spielzeug hatten Sie zu Hause?
Frau Bunjes: Zu Weihnachten habe ich eine Puppenküche und eine Puppe bekommen. Dann kam ein Bombenangriff und mein neues Spielzeug war futsch.
Kind der Klasse 4b: Hatten Sie eine Schultüte?
Frau Bunjes: Nein, ich hatte keine Schultüte.
Kind der Klasse 4b: Hatte Ihre Familie ein Auto?
Frau Bunjes: Mein Vater hatte ein Lastauto. Er und das Auto wurden in den Krieg geschickt und kamen nicht mehr zurück. Mein Onkel hatte einen VW-Käfer.
Kind der Klasse 4b: Durften Sie auch mit Links schreiben?
Frau Bunjes: Nein, wir mussten immer mit der rechten Hand schreiben. Fast das ganze Leben war auf rechts ausgerichtet, alle Geräte musste man mit der rechten Hand bedienen. Man musste sich mit der rechten Hand begrüßen und das Messer beim Essen in die rechte Hand nehmen.
Kind der Klasse 4b: Was hatten Sie zum Essen mit in der Schule?
Frau Bunjes: Ein Butterbrot und einen Apfel. Im Krieg gab es dann eine Essensstation.
Kind der Klasse 4b: Gab es Feueralarm?
Frau Bunjes: Nein, es gab aber Bombenalarm.
Kind der Klasse 4b: Mussten Sie später im Burggymnasium Schulgeld bezahlen?
Frau Bunjes: Ja, 23 Reichsmark.
Kind der Klasse 4b: Hatten Sie Ferien?
Frau Bunjes: Ja, Wie Heute.
Kind der Klasse 4b: Schrieben Sie Sütterlin?
Frau Bunjes: Ja, schrieben wir.
Kind der Klasse 4b: Mit wie viel Jahren kamen sie in die Schule?
Frau Bunjes: Wie heute.
Kind der Klasse 4b: Welche Fächer hatten sie anders wie wir?
Frau Bunjes: Heimatkunde, sonst wie ihr.
Kind der Klasse 4b: Sind Sie sitzen geblieben?
Frau Bunjes: Nein, aber ich habe die vierte Klasse übersprungen.
Kind der Klasse 4b: Wie viel kostete Papier?
Frau Bunjes: Keine Ahnung.
Kind der Klasse 4b: Schrieben Sie auf Schiefertafeln?
Frau Bunjes: Ja, das taten wir.
Kind der Klasse 4b: Wie viele Bücher hatten Sie?
Frau Bunjes: Ein Lese- und ein Rechenbuch.