Im Rahmen der ‚Tage des Lesens‘, einer Aktion der Kampagne „Leselust in Rheinland-Pfalz“ des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, fand an unserer Grundschule am 22.11.13 wieder unser mittlerweile etabliertes Lesefest statt.
Der Tag begann mit einer Autorenlesung der Buchautorin Lydia Hauenschild für jeweils eine Klassenstufe, die besonders gut an die jeweiligen Vorerfahrungen anknüpfte. Die Autorin verstand es, die Thematik jeweils dem Erfahrungsschatz der Kinder entsprechend zu erweitern.
„Es stimmt gar nicht, dass Autoren Bücher schreiben“, sagte die Autorin Lydia Hauenschild und überraschte damit die Schüler zu Beginn ihrer Lesung, „Dann müsste ich ja zaubern können, wenn ein fertiges Buch am Ende meiner Arbeit auf dem Schreibtisch liegt.”
Die Schriftstellerin zeigte den Grundschülern bei ihrer Lesung anschaulich, dass noch viel mehr hinter einem Buch steckt als „nur“ der Autor. „Ich bin eher eine Geschichtenerfinderin und -schreiberin”, erklärte die Kinder- und Jugendbuchautorin, „ganz viele andere Berufe kümmern sich darum, das Buch fertigzustellen.“ Zu Beginn las sie die Kurzgeschichte „Ausflug in den Wald” vor, die die Erstklässler später begeistert nachspielen durften.
Durch ihren lebendigen Vorlesestil hörten alle im Raum gebannt zu und rätselten, wie es weitergehen könnte, sobald die Autorin bei einer spannenden Stelle stoppte und die jungen Zuhörer nach dem weiteren Verlauf der Geschichte fragte. Nach dem Vorlesen begab sich Lydia Hauenschild spielerisch gemeinsam mit den Kindern und zahlreichem Anschauungsmaterial auf den Weg von der Idee dieser Geschichte bis zum fertigen Buch, das in Buchhandlungen und Büchereien steht. Die Grundschüler spielten dabei eine große Rolle. Denn sie selbst übernahmen die benötigten Berufe.
So „gründete” der Schüler Paul kurzerhand seinen eigenen Paul-Verlag und hatte Angestellte wie Sekretärin, Lektor oder Hersteller unter sich. Besonders der Arbeitsschritt des Buchdruckes war für die Kinder interessant, bei dem die Autorin nur ein einziges Blatt zeigte, auf dem alle 64 Seiten des Buches gedruckt waren. Als mit dem fertigen Buch zwölf Jungen und Mädchen mit verschiedenen Berufen vorne stehen, staunen die Schüler nicht schlecht. Eins betonte die Autorin noch: „Wenn wir keine Leser hätten, wären unsere Bücher ganz umsonst.“ So band sie auch die Kinder ein, die zwar nicht aktiv bei der „Entstehung des Buches“ mitwirkten, aber eine viel wichtigere Rolle einnehmen: die des Lesers.
Nicht nur bei den Schülern ist die Lust und Freude am Lesen gestiegen, auch die Erwachsenen waren von der Lesung begeistert.
Die Autorenbegegnung wurde wiederum zum größten Teil durch den Förderverein der Münchhofschule finanziert.
Der Friedrich-Bödecker-Kreis Rheinland-Pfalz und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur unterstützen die Lesung finanziell durch einen Zuschuss.
Zusätzlich fördert die Grundschule Hochspeyer die Lesekompetenz und Lesemotivation mit ihrem Lesedschungel, einer gemütlich eingerichteten Bibliothek, in der auch regelmäßig Unterricht stattfindet, und dem Antolinprogramm, bei welchem die Kinder Fragen über gelesene Bücher beantworten können und natürlich dem bereits etablierten Lesefest, das am Nachmittag stattfand.
Nach einer kurzen Begrüßung durch das Buchstabenlied der Erstklässler und einer kurzen Ansprache durch Frau Oehler wurde den kleinen und großen Gästen einiges geboten. So hatten die Schülerinnen und Schüler bereits in der Woche zuvor Karten für das Lesekino ausgewählt, womit sie dann während des Nachmittags neun unterschiedliche Vorlesestunden der Lehrerinnen und Lehrer besuchen konnten. Daneben gab es vielfältige Bastelangebote, eine Weltraumausstellung, eine Bilderkinovorführung im Lesedschungel durch die ‚Büchereimamas‘, eine Bücherei-Ralley und eine Versteigerung kunstvoll gestalteter Stühle im Lesecafé, das der Förderverein in der Pausenhalle eingerichtet hatte. Dort gab es für alle Getränke und Kuchen.
An dieser Stelle wollen wir Danke sagen, an alle die durch ihre Mitarbeit und Spende zum Gelingen dieses erfolgreichen Lesefestes beigetragen haben.